Normalerweise nehme ich Songtexte wie sie kommen, im Original. Ich behaupte mal der englischen Sprache soweit mächtig zu sein, dass der Prozess Hören > Übersetzen > Verstehen automatisch abläuft. Und nur selten ist die deutsche Übersetzung wirklich so gut wie das Original.
In diesem Fall hat sie aber in einer gewissen Stimmungslage sehr gut gepasst.
“Für wen hältst du dich eigentlich?!”. So manche egoistische Überheblichkeit wünscht man damit auf den Boden zurück – leider oftmals erfolglos. Es stoßen zwei Vorstellungen aufeinander, die so nicht vereinbar sind, und zumindest eine Seite findet die andere vollkommen unakzeptabel.
Und gerade wenn es um das Zwischenmenschliche geht, sind wir sehr angreifbar. Der Ausspruch “Für wen hältst du dich eigentlich?!” ist eine der Schutzmauern um die Gefühle, um das gläserne Herz, um zornig und wütend die Verletztheit zu überdecken. Und genau dieser Zorn bringt Christina Perri in Jar of Hearts auf sehr eindrucksvolle Weise rüber.
Ich weiß, dass ich keinen weiteren Schritt mehr auf dich zugehen kann.
Denn alles, was mich dort erwartet, ist Bedauern.
Ich lernte, nur halb zu leben,
Und jetzt willst du mich ein weiteres Mal.
Aber ich bin zu stark geworden,
Um jemals wieder in deine Arme zurück zu fallen.
Es hat so lange gedauert, bis mir wieder einfiel,
was meine Augen zum Glänzen bringt.
Ich wünschte, ich hätte unseren ersten Kuss verpasst.
Denn du hast all deine Versprechen gebrochen.
Und jetzt bist du zurück.
Du wirst mich nicht zurück bekommen.Und für wen hältst du dich eigentlich?
Rennst herum und hinterlässt Narben,
sammelst Herzen in einem Glas, und zerreist die Liebe.
Du wirst dich erkälten, an all dem Eis in deiner Seele.
Also komm nicht zurück, um mich zu holen.
Komm überhaupt nicht mehr zurück.Für wen hältst du dich eigentlich?
Bild: © Martina TR